Der Einstieg

Warum Aikido?

Die Gründe für den Start mit Aikido sind so verschieden, wie unterschiedliche Menschen verschieden sind. Häufige Triebfedern sind:

Alle diese Aspekte werden im Aikido angesprochen und gefördert.

Hierbei geht es nicht darum sportliche Höchstleistungen zu erzielen, sondern als gesamter Mensch, passend zum eigenen Wesen, ausgeglichener und kräftiger zu werden. Ausgeglichener und kräftiger im Hinblick auf den Körper und den Geist, wobei Körper und Geist im asiatischem Sinne als die zwei Seiten derselben Medaille betrachtet werden und nicht als zwei voneinander losgelöste Teile.

Wie dieses erreicht werden kann lernt man hauptsächlich durch Üben. Also durch Erfahren unter Anleitung eines Menschen, der sich schon lange mit Aikido beschäftigt.

Einstiegsmöglichkeiten

Für den Einstieg in Aikido stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung. Da ist zum einen der Einsteigerkurs, der nur von Anfängern besucht wird. Daneben besteht alternativ die Möglichkeit an einem von Anfängern und Fortgeschrittenen zusammengesetzten Einsteigerkurs teilzunehmen. Als dritte Möglichkeit bietet sich die Gelegenheit in das laufende Training einzusteigen an.

In einer laufenden Gruppe übt der Einsteiger direkt mit Aikidoka (Aikido-Übender) zusammen, die die Techniken schon häufig ausgeführt haben und daher dem Anfänger gute Hilfestellungen geben können. Mit anderen Worten der Anfänger hat einen “Privattrainer”, der voll auf ihn eingehen kann.

“Aber dann nehme ich den Fortgeschrittenen die Möglichkeit zu üben”, ist oft von Einsteigern zu hören. Diese Vorstellung kommt aus der westlich geprägten Leistungsgesellschaft, frei nach dem Sprichwort “Eine Kette ist nur so stark wie ihr stärkstes Glied.” Für einen fortgeschrittenen Aikidoka ist das Üben mit Anfängern hingegen ein großer Gewinn.

Ein Anfänger bewegt und verhält sich anders als ein Mensch, der schon lange Aikido betreibt und die Techniken und Verhaltensweisen seiner Trainingspartner kennt. Daher ist der fortgeschrittene Aikidoka froh, wenn er seine Art des Aikido’s, seine Fähigkeit sich auf den Gegenüber einzustellen, mit Hilfe des Einsteigers überprüfen und verbessern kann. Aus diesem Grund ist es ein gegenseitiges Geben und Nehmen von beiderseitigem Vorteil.

Die größte Hürde, die oft einem ersten Besuch in ein “normales” Training im Wege steht, ist also in Wirklichkeit keine Hürde, sondern im Gegenteil eine Bereicherung. Überraschungen und Erkenntnisse wie diese werden dem Übenden immer wieder “über den Weg laufen”.

Hierdurch erweitert sich die Wahrnehmung von sich selbst, auf andere Menschen sowie die Umwelt. Die Handlungsweisen die uns ohne nachdenken, also als ein Teil von uns selbst, zur Verfügung stehen werden vielfältiger. In der Gesamtheit beschreibt dies einen guten Teil des Weges (DO).

Die Veränderungen beginnen mit dem ersten Schritt, also dem Weg in das Dojo um mit dem Aikido Training zu beginnen. Hierzu stehen der Einstieg in ein laufendes Training, oder die Teilnahme an einem mit Einsteigern und Fortgeschrittenen gemischten Einsteigerkurs gleichwertig nebeneinander.

Trainingskleidung

Für den Anfang ist eine lange Trainings-Hose ohne Reißverschluß und T-Shirt hinreichend.

Hat man Aikido als “das Richtige für mich” kennengelernt, ist ein Judo-Anzug optimal. Dieser kann durch einen Hakama ergänzt werden. Ein Hakama ist ein japanischer Hosenrock und war die Standeskleidung der Samurai (japanische Kriegerklasse).

Im Aikido wird auf Matten barfuß trainiert. Daher werden keine Schuhe benötigt.

Erste Schritte im Dojo

Aikido wird in einem Dojo (Trainingsraum/Halle) ausgeübt. Was unterscheidet ein Dojo von einer Sporthalle (zumal Aikido in Deutschland meistens in Sporthallen ausgeübt wird)? Auf den Punkt gebracht: Durch die geistige Haltung der Übenden.

Hieraus leiten sich alle Verhaltensweisen ab. Respekt, Konzentration und Offenheit für alle Sinne sind hierbei hervorstechende Merkmale. Diese spiegeln sich in wenigen einfachen Verhaltensregeln wieder, die Anfängern im Laufe des Trainings vermittelt werden.

Es ist also zum Einstieg in Aikido kein Vorwissen erforderlich, nur Neugierde und Lust sich zu bewegen.